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Uni sucht Erinnerungen an Aktienspinnerei
Die neue Uni-Bibliothek am Busbahnhof nimmt langsam Gestalt an. An der Fassade der ehemaligen Aktienspinnerei verschwinden immer mehr Gerüste - auch der Schriftzug wurde schon angebracht. Auf einer Webseite soll die Geschichte des Hauses mit Fotos und Dokumenten präsentiert werden. Dazu sucht die Uni insbesondere Erinnerungen an die alte Puppenbühne und an das Wismut-Kaufhaus „Glück auf“. Ende des Jahres soll die Bibliothek an die TU übergeben werden. Wer interessante Dokumente, Zeitungsmaterial, Fotos und Erinnerungen hat, kann sich an das Universitätsarchiv der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-13200, E-Mail uni-archiv@tu-chemnitz.de , wenden.„Auch die Bestände des Universitätsarchivs Chemnitz selbst werden derzeit durchsucht. Wir erhoffen uns dabei auch Bilder zu finden, auf denen die Aktienspinnerei nicht das Hauptmotiv sondern eher als fotografischer Glücksfall im Hintergrund zu sehen ist“, berichtet Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs. Die im Baustil des historischen Eklektizismus errichtete Aktienspinnerei entstand um 1858 infolge der Gründung einer Aktiengesellschaft als damals größte Spinnerei Sachsens mit 60.000 Spindeln. Abweichend von früheren Spinnereien hatte der Architekt Friedrich Theodor Roschig das Gebäude vor allem wegen der Brandgefahr ganz aus Eisen und Stein projektiert, also weitgehend auf Holz als Baumaterial verzichtet. Damit galt das Gebäude als eines der brandsichersten in der Stadt. Der Spinnereibetrieb endete 1914. Bereits 1905 ging das Areal in das Eigentum der Stadt Chemnitz über. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und verlor sein Dach und das oberste Geschoss. In der Folge wurde das Gebäude auch als Essenausgabe, Provisorium für das zerstörte Opernhaus, Kaufhaus, Stadtbibliothek, Bürohaus und Puppentheater und zuletzt als Galerie genutzt. Seit 2011 ist das Gebäude Eigentum des Freistaates Sachsen.
