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Streit um Brühl-Belebung

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Der Brühl sollte nach dem Willen der Stadt eigentlich wieder ein belebter Boulevard werden - doch von diesem Ziel ist das Viertel weit entfernt. Erneut müssen Lokale schließen, weil Gastronomie und Wohnen scheinbar nicht miteinander vereinbar sind. SPD-Stadtrat Detlef Müller hat deshalb die Rathausspitze aufgefordert, den Brühl endlich als urbanes Quartier auszuweisen. Es müsse endlich Klarheit geben, ob ein Nebeneinander von Kultur, Arbeiten und Wohnen gewollt sei. Zwischen dem Anspruch der Stadt und der Wirklichkeit klaffe eine große Lücke, so Müller weiter.

Auf dem Brühl muss die erst im Oktober eröffnete „Coffee Art Bar“ schon wieder schließen. Es gibt Streit um Genehmigungen, was die Größe und die Lärmzulässigkeit betrifft. Stadt und Betreiber geben sich gegenseitig die Schuld. Auch die „Bar Nr.1“ macht wieder dicht, scheinbar aus den gleichen Gründen.

Als die Sanierung des Brühls begann, hatte die Stadt klare Vorstellungen von der Zukunft des Viertels. Studenten sollten dort Wohnungen beziehen und durch die Nähe zur künftigen Uni-Bibliothek am Busbahnhof den tristen Boulevard beleben. Im Laufe der Zeit wurden aber immer mehr Wohnungen im hochpreisigen Bereich geschaffen. Der Anspruch der Bewohner an ihre Wohnumgebung verträgt sich nicht immer mit den Plänen der Gastronomen und Gewerbetreibenden, so dass schon viele wieder das Handtuch geworfen haben.