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  • Städtische Theater Chemnitz als 13-Millionen-Euro-Patient: Der Reparaturbedarf betrifft vor allem das Opernhaus.

Städtische Theater – ein 13-Millionen-Euro-Patient

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Die Städtischen Theater Chemnitz liegen auf der Untersuchungsliege. Die Diagnose steht fest. Der Reparaturbedarf beträgt rund 13 Millionen Euro. Das geht aus dem Lagebericht der Städtischen Theater Chemnitz gGmbH für das Geschäftsjahr 2024 hervor und wurde von der Stadtverwaltung bestätigt. Die Summe basiert auf einer Schätzung der Theater als Nutzerin der Immobilien und betrifft mehrere Gebäude – allen voran das Opernhaus.

Opernhaus als Hauptbaustelle

Der größte Teil der Kosten entfällt auf das Opernhaus. Hier sind Investitionen von rund 6,5 Millionen Euro notwenig. Im Spinnbau werden weitere vier Millionen Euro veranschlagt. Die restlichen 2,9 Millionen Euro betreffen Werkstätten, Probebühnen und das Verwaltungsgebäude. Der Bedarf bezieht sich auf die Jahre 2025 bis 2029 und umfasst sowohl operative Instandhaltung als auch Investitionen.

Technik und Substanz

Im Fokus stehen die Haus- und Bühnentechnik sowie bauliche Sanierungen. Erneuert werden müssen technische Anlagen, die für den Spielbetrieb notwendig sind. Die Angaben beziehen sich auf alle von der Städtischen Theater Chemnitz gGmbH genutzten Gebäude außerhalb des Schauspielhauses.

Entscheidung noch offen

Im Rathaus wird derzeit beraten, wie und in welchem Zeitraum die Maßnahmen umgesetzt werden können. Noch ist unklar, ob das Opernhaus für die Arbeiten zeitweise geschlossen werden muss. Konkrete Zeitpläne liegen bislang nicht vor.

Betrieb mit stabilen Besucherzahlen

Der laufende Betrieb zeigt derweil stabile Zahlen. Die Umsatzerlöse lagen 2024 bei 4,242 Millionen Euro und damit über dem Planziel sowie über dem Vorjahreswert. In den eigenen Spielstätten wurden 153.295 Besucher gezählt. Das sind 143 mehr als im Jahr 2023 – bei gleichzeitig 27 Vorstellungen weniger. Auch die Gastspiele entwickelten sich positiv. Mit 53 Vorstellungen außerhalb der eigenen Häuser wurden mehr Besucher erreicht als im Vorjahr. Insgesamt lag die Auslastung über alle Spielstätten leicht unter dem Niveau von 2023.

Finanzen und Investitionen

Trotz eines städtischen Zuschusses von 34,2 Millionen Euro schloss die Gesellschaft das Jahr 2024 mit einem negativen Jahresergebnis von 259.000 Euro ab. Im Berichtsjahr wurden Investitionen von rund einer Million Euro realisiert. Dazu gehörten neue Dimmeranlagen und Tonpulte, ein Blindenleitsystem im Opernhaus sowie erneuerte Hubtechnik im Spinnbau. Zum Jahresende verfügte die Gesellschaft über eine Liquidität von rund vier Millionen Euro. Das Eigenkapital lag bei 2,3 Millionen Euro.