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  • Rollt die Tour de France 2030 durch Chemnitz? OB Sven Schulze setzt sich dafür ein.

Sprintet die Tour de France vorm Nischel?

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Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Karl-Marx-Monument, die Sonne flirrt über dem Theaterplatz – und plötzlich rauscht das Peloton der Tour de France vorbei. Jubel, Fahnen, Kameras – Chemnitz im weltweiten Rampenlicht. Klingt unrealistisch? Ganz und gar nicht. Die Stadt hat gerade einen wichtigen Schritt getan, um genau das möglich zu machen.
Oberbürgermeister Sven Schulze hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, mit der Chemnitz die Bewerbung Sachsens für den Tour-de-France-Start 2030 unterstützt. Damit reiht sich die Stadt in die mitteldeutsche Initiative ein, die das berühmteste Radrennen der Welt zum 40. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung nach Deutschland holen möchte.

Die AfD-Ratsfraktion hatte in der letzten Stadtrats-Sitzung ein Bekenntnis von der Rathausspitze zu einer Tour-Beteiligung von Chemnitz eingefordert, wollte darüber abstimmen lassen.


Gespräche, Visionen und ein mögliches Rennen durch die Stadt

Bereits seit Monaten steht die Stadt mit dem Verein „Grand Départ Allemagne e.V.“ in Kontakt. Dessen Vorsitzender Dr. Thomas Hofmann und Vorstandsmitglied Andreas Prokop treiben die Idee einer mitteldeutschen Tour-Premiere voran. Nach ersten Gesprächen könnte eine Etappe von Dresden nach Gera führen – und dabei direkt durch Chemnitz verlaufen. Eine Sprintwertung vor dem Karl-Marx-Monument, so Oberbürgermeister Schulze, sei „gut vorstellbar“.
Auch die legendäre „Steile Wand“ von Meerane steht als sportliches Highlight im Raum. Orte also, die Geschichte atmen – und perfekt ins Bild der Sportstadt Chemnitz passen.

Zwischen Bodenhaftung und Aufbruch

Natürlich weiß man im Rathaus: Ein solches Ereignis ist kein Selbstläufer. Es kostet Geld, Organisation und Nerven. Doch Schulze betont, dass die unterzeichnete Erklärung noch keine finanziellen Verpflichtungen mit sich bringt. Zunächst muss Deutschland überhaupt den Zuschlag für die Tour erhalten – eine Entscheidung wird im Frühjahr 2026 erwartet.
Bis dahin darf geträumt werden.

Fazit: Der Traum rollt an

Die Weichen sind gestellt, das Ziel in Sicht. Chemnitz zeigt Haltung, Mut und Lust auf Bewegung. Ob die Tour wirklich kommt, entscheidet sich später. Doch eines steht fest: Diese Stadt ist bereit, Geschichte zu schreiben – vielleicht schon 2030, wenn das berühmte Gelbe Trikot im Herzen von Chemnitz vorbeifliegt.

Und die AfD-Ratsfraktion? Die zog ihren Antrag zurück, weil sie vorerst damit zufrieden ist, dass sich der Oberbürgermeister des Themas „Tour de France in Chemnitz“ angenommen hat.