- Heike Winkler kennt ihre Kundinnen und Kunden. Seit über 40 Jahren ist sie bei der Sparkasse Chemnitz tätig.
Sie verhinderte eine 300.000-Euro-Geldwäsche
Manchmal entscheidet ein kurzer Moment der Aufmerksamkeit über Tausende Euro – und über Existenzen. So geschehen am 20. März 2025 in der Sparkassenfiliale auf dem Sonnenberg in Chemnitz. Eine erfahrene Mitarbeiterin wurde zur Heldin des Alltags, weil sie einfach nachfragte.
Ein seltsames Anliegen – und ein ungutes Bauchgefühl
Heike Winkler kennt ihre Kundinnen und Kunden. Seit über 40 Jahren ist sie bei der Sparkasse Chemnitz tätig. Als an jenem Donnerstag ein Mann in die Filiale kam und plötzlich sein Überweisungslimit erhöhen wollte, wurde sie stutzig. „Mir kam es seltsam vor“, berichtet sie, „da habe ich zur Sicherheit nachgefragt.“
Diese Nachfrage sollte sich als goldrichtig erweisen: Der Kunde war ins Visier professioneller Betrüger geraten. Ihm wurden über 300.000 Euro auf sein Konto überwiesen. Meist soll es dann gegen eine kleine Provision weitergeleitet werden. Was für ihn nach einem harmlosen Gefallen klang, war in Wahrheit ein Fall von potenzieller Geldwäsche.
Betrug mit System: Wenn Hilfsbereitschaft zur Falle wird
Die Masche ist perfide und zunehmend verbreitet. Täter suchen gezielt nach sogenannten „Finanzagenten“ – oft gutgläubige Menschen, die ihr Konto zur Verfügung stellen sollen. „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie von Dritten gebeten werden, Ihr Konto für Überweisungen zu nutzen“, warnt Sparkassensprecher Sven Mücklich. „Meist geben die Täter an, dass sie selbst kein Konto haben, aber dringend auf einen größeren Geldbetrag warten.“
Betrug per Telefon
Auch andere Betrugsversuche häufen sich in Sachsen. Besonders ältere Menschen werden am Telefon unter Druck gesetzt. Betrüger geben sich als Bankmitarbeiter aus, behaupten, das Konto sei gehackt worden – und bitten um PIN und Karte. „Geben Sie niemals persönliche Daten am Telefon preis“, mahnt Mücklich. „Und übergeben Sie Ihre Bankkarte nie an der Haustür.“
Vertrauen ist gut – Nachfragen ist besser
Dank der Aufmerksamkeit einer einzigen Mitarbeiterin konnte ein Betrugsfall in letzter Sekunde gestoppt werden. „Im Gespräch erkannte die Kollegin, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte“, so Mücklich. „Sie hat genau richtig reagiert.“
Ihr Konto, Ihre Verantwortung
Sie sind unsicher? Dann handeln Sie – und fragen nach. Unter 116 116 können Sie Ihre Karte sofort sperren lassen. Denn manchmal genügt ein einziges „Moment mal …“, um Schlimmeres zu verhindern.
