UPDATE: Rotlicht-Razzia -1,2 Millionen Euro eingefroren

Am frühen Morgen hat die Polizei in Chemnitz nach Informationen unseres Senders sieben Wohnungen sowie eine weitere in Limbach-Oberfrohna durchsucht. In beiden Städten wurde jeweils ein Tatverdächtiger festgenommen. Die beiden Männer sollen einem international agierenden Menschenhändlerring angehören, der Frauen aus Vietnam mit erschlichenen Visa in die EU eingeschleust und zur Prostitution gezwungen haben soll.

Neue Details

Nach Angaben der Bundespolizei wurde in Chemnitz ein 70-Jähriger und in Limbach-Oberfrohna ein 31-Jähriger verhaftet. In Tschechien klickten die Handschellen bei zwei Männern (28/54) und einer Vietnamesin (54). Gegen die Band liegen Beschlüsse in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro vor. Um das Geld zu bekommen wurden entsprechende Vermögenswerte eingefroren. So wurde das mit einem Haus bebaute Grundstück eines Verdächtigen in Tschechien mit einer Sicherungshypothek belastet.

Außerdem beschlagnahmten die Polizisten 27.000 Euro, zwei Luxusautos vom Typ Mercedes-AMG und Audi sowie weitere Wertgegenstände. Als weitere Beweismittel konnten außerdem zahlreiche Mobiltelefone, Datenträger, Unterlagen und Reisedokumente aufgefunden und sichergestellt werden. 

Länderübergreifender Großeinsatz

Die Razzien sind Teil eines länderübergreifenden Großeinsatzes unter Leitung der Staatsanwaltschaft Chemnitz. Insgesamt wurden 31 Objekte in Deutschland und Tschechien durchsucht – darunter 25 Wohnungen und mutmaßliche Bordelle in Städten wie Halle, Gera, Essen, Dortmund und Kassel. In Tschechien wurden sechs weitere Objekte durchsucht. Dort nahm die Polizei drei Vietnamesen und zwei Tschechen fest.

Koordinierte Aktion mit Europol

Der Einsatz erfolgte in enger Abstimmung mit Europol. Erst vor zwei Wochen war in Chemnitz ein illegales China-Bordell ausgehoben worden. Die Ermittlungen gegen das Schleusungsnetzwerk laufen weiter. (mit dpa)