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Rechtsextreme unterwandern Feuerwehren in Sachsen

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Die Freiwil­ligen Feuer­wehren in Sachsen werden zuneh­mend von Rechts­ex­tremen unter­wan­dert. Um dem Problem entge­gen­zu­wirken, schickt der Landes­feu­er­wehr­ver­band jetzt 12 speziell geschulte Konflikt­be­rater in die Spur. Sie sollen den Wehren in erster Linie helfen, mit der Situa­tion umzugehen, denn in den seltensten Fällen können die braunen Kameraden ausge­schlossen werden, sagte uns Projekt­leiter Mike Brendel. Nur wenn die Satzung der Kommune eine rechte Gesin­nung verbietet, kann die Feuer­wehr die Nazis rauswerfen. Deshalb setzten Brendel und seine Mitstreiter mit dem Projekt „Handeln bevor es brennt“ vor allem auf Präven­tion. Nur wer die Grenzen überschreitet und beispiels­wiese mit Nazi-Symbolen zum Dienst kommt oder rechte Parolen skandiert, fliegt raus. Wenn Feuer­wehr und Politik zusam­men­ge­bracht würden, müsse man entgültig einen Schluss­strich ziehen, sagt Brendel, der sich auch am ersten Landes­prä­ven­ti­onstag in der Chemnitzer Stadt­halle betei­ligt. Neben den Feuer­wehren kämpfen auch die Rettungs­dienste und das Techni­sche Hilfs­werk in Sachsen mit der Nazi-Unter­wan­de­rung. "Wir haben jahre­lang die Augen davor verschlossen", gibt Brendel zu. Jetzt ist er froh, dass er den Wehren vor allem in den ländli­chen Gebieten beistehen kann. Das Projekt des Landes­feu­er­wehr­ver­bandes wird aller­dings unter­schied­lich angenommen. Während es einige Wehren, zum Beispiel im Erzge­birge, dankbar annehmen, würden andere das Problem weiter ignorieren oder einfach ausblenden.