- Sogar die Tiere werden beim Großeinsatz in Halsbrücke beschlagnahmt
„Königreich Deutschland“ verboten: Razzia auch in Sachsen
Der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat am Dienstag die aktuell größte Gruppierung von Reichsbürgern und Selbstverwaltern verboten. Der Verein nennt sich „Königreich Deutschland“ und soll bundesweit etwa 6.000 Anhänger haben - davon auch einige führende Vertreter in Sachsen.
Nach Angaben des Innenministeriums in Berlin durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei ab den frühen Morgenstunden von dem Verein genutzte Gebäude sowie Wohnungen führender Mitglieder in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Sachsen gab es Razzien in Leipzig, Dresden sowie den Landkreisen Mittelsachen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
König von Deutschland in Halsbrücke festgenommen
Vier Männer sind laut Generalbundesanwalt festgenommen worden. Unter ihnen ist Peter Fitzek, für den in Halsbrücke bei Freiberg die Handschellen klickten. Im Landkreis Mittelsachsen gab es noch eine weitere Festnahme. Die gefassten Beschuldigten sollen am Dienstg oder Mittwoch einem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt werden. Dieser muss dann entscheiden, ob sie in Untersuchungshaft kommen. Fitzek werden unerlaubte Einlagen- und Versicherungsgeschäfte vorgeworfen.
Dobrint hat mitgeteilt, die Mitglieder der Vereinigung hätten einen Gegenstaat geschaffen und wirtschaftskriminelle Strukturen aufgebaut. Sachsens Innenminister Armin Schuster erklärte, der selbsternannten König von Deutschland sei schachmatt gesetzt. Laut Generalbundesanwalt bestimmte Fitzek als „Oberster Souverän“ die ideologische Ausrichtung der Gruppierung und erließ eigene „Gesetze“. Zwei weitere Festgenommene bildeten demnach als seine Stellvertreter die oberste Leitungsebene. Der vierte Mann sei für die Finanzen zuständig gewesen.
Mit dem Verbot geht laut Bundesinnenministerium die Beschlagnahmung des Vermögens sowie die Sperrung der Online-Plattformen des Vereins einher. (mit dpa)
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Jetzt auch Razzia in Dresden


Auch in Dresden waren Einsatzkräfte im Einsatz. Auf der Laubegaster Straße durchsuchten Beamte ein mutmaßlich vom Verein genutztes Objekt.







