- Die Verteidigung der Witwe im Arztmordprozess fordert einen Freispruch.
Plädoyers im Arztmordprozess. Lebenslang vs. Freispruch
Im Mordfall des Kardiologen Klaus Kleinertz sind vor dem Landgericht Chemnitz die ersten Plädoyers gehalten worden. Die Staatsanwaltschaft fordert für die drei Angeklagten lebenslange Freiheitsstrafen.
Lebenslange Haft wegen Mordes gefordert
Die Anklage wirft der Witwe des Arztes, ihrer Sprechstundenhilfe und deren Lebensgefährten gemeinschaftlichen Mord aus Habgier vor. Zudem beantragt die Nebenklage, dass das Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellt. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung nahezu ausgeschlossen.
Anwalt der Witwe fordert Freispruch
Auch der Anwalt der Witwe äußerte sich. Er fordert einen Freispruch für seine Mandantin. Die 60-Jährige bestreitet die Tat. Die Plädoyers der Verteidiger der andern beiden Angeklagten sollen am Donnerstag folgen. Das Urteil wird für nächste Woche erwartet.
Kardiologe mit großem Vermögen in Chemnitz
Klaus Kleinertz war ein angesehener Kardiologe und betrieb ein großes medizinisches Labor in Chemnitz. Im März 2024 wurde der 69-Jährige in der Nacht brutal getötet – mit bis zu 13 Messerstichen und mutmaßlich einem Bolzenschussgerät.
Verdacht auf Tat aus Habgier
Die Staatsanwaltschaft sieht ein Motiv in finanziellen Problemen der Witwe. Trotz eigener Praxis soll sie bereits vor der Hochzeit im August 2023 mit ihren mutmaßlichen Komplizen Wertgegenstände aus den Tresoren des Arztes entwendet haben. Der Schaden: rund 200.000 Euro in Goldmünzen, Gold und Devisen.
Angst vor Testament-Änderung?
Laut Anklage befürchtete die Ehefrau, der Kardiologe könnte sich von ihr trennen oder sein Testament ändern – zugunsten einer gemeinnützigen Stiftung. Deshalb soll sie gemeinsam mit ihrer Sprechstundenhilfe und deren Freund den Mord geplant haben. Als Gegenleistung war dem Paar ein Anteil am Erbe in Aussicht gestellt worden. (mit dpa)