OB-Wahl Chemnitz - Kandidatencheck
Die Chemnitzer werden am 11. Oktober erneut an die Wahlurnen gerufen. Nachdem bei der Oberbürgermeisterwahl am 20. September keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erreicht hat, gibt es am 11. Oktober einen zweiten Wahlgang. Dann reicht die einfache Mehrheit.
Rund 196.000 Chemnitzerinnen und Chemnitzer sind dazu aufgerufen, mit ihrer Stimme über das neue Chemnitzer Stadtoberhaupt für die kommenden sieben Jahre zu entscheiden. Die Wahllokale in den insgesamt 143 Wahlbezirken von Chemnitz sind am Wahlsonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet, danach findet die Auszählung der Stimmen statt.
Von den ursprünglich neun Kandidaten haben inzwischen vier ihre Kandidatur zurückgezogen. Fünf sind damit noch im Rennen. Hier stellen wir die Bewerber kurz vor.
Almut Patt - CDU
Almut Patt von der CDU kam im ersten Wahlgang auf 21,39 Prozent der Stimmen und lag damit nur knapp hinter Sven Schulze von der SPD. Sie wird sich auch im zweiten Wahlgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SPD-Kandidaten liefern.
Almut Patt (51) wurde in Neuss geboren und hat Rechtswissenschaften in Freiburg studiert. Sie ist Volljuristin mit Befähigung zum Richteramt. Patt arbeitet in Chemnitz als Anwältin für Familienrecht, seit 2009 sitzt sie für die CDU im Chemnitzer Stadtrat. Almut Patt ist verheiratet und hat vier Kinder.
Sven Schulze - SPD
Im ersten Wahlgang am 20. September hat Sven Schulze die meisten Stimmen geholt. Er kam auf 23,06 Prozent der Stimmen und lag damit knapp vor Almut Patt (CDU) mit 21 Prozent.
Sven Schulze (48) stammt aus Wechselburg und wuchs als Teenager im damaligen Karl-Marx-Stadt auf. An der TU Chemnitz studierte er Betriebswirtschaft und ging dann als Diplom-Kaufmann zum Energieversorger Envia. 2015 wechselte er in die Kommunalpolitik, nachdem er vom Stadtrat zum Finanzbürgermeister von Chemnitz gewählt wurde. Sven Schulze ist geschieden und hat drei Kinder.
Susanne Schaper - DIE LINKE
Susanne Schaper von den Linken tritt auch im zweiten Wahlgang wieder an. Die 42-Jährige wird dabei von den Grünen unterstützt, nachdem deren Kandidat Volkmar Zschocke seinen Verzicht erklärt hatte. Schaper hatte im ersten Wahlgang 15,12 Prozent der Stimmen geholt.
Die Examinierte Krankenschwester und Diplom-Pflegewirtin ist verheiratet und hat drei Kinder. Für die Linken sitzt sie seit 2009 im Chemnitzer Stadtrat und ist inzwischen auch Fraktionsvorsitzende. Seit 2014 ist sie Landtagsabgeordnete für DIE LINKE.
Lars Faßmann - parteilos
Lars Faßmann (42) tritt auch im zweiten Wahlgang als Einzelbewerber an.
Der IT-Unternehmer wurde 1976 geboren und wuchs in Garnsdorf auf. Er studierte Wirtschaftsinformatik an der TU Chemnitz und gründete dort sein eigenes Start-Up-Unternehmen, die Software-Firma chemmedia. Faßmann hat in Chemnitz mehrere denkmalgeschützte Häuser saniert und stellt sie Startups, Künstlern und Vereinen zur Verfügung.
Ulrich Oehme - AfD
Ulrich Oehme (60) will für die AfD das erste Oberbürgermeister-Mandat in Sachsen erobern. Der Versicherungsmakler wurde in Bischofswerda geboren und wuchs in Karl-Marx-Stadt auf. An der Bergakademie Freiberg hat er Werkstofftechnik studiert. Heute wohnt Oehme in Euba, seit 2017 ist er Bundestagsabgeordneter der AfD.
Im zweiten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl wird er wieder antreten. Er habe nach dem ersten Wahlgang ein großes, positives Votum erhalten, erklärte der OB-Kandidat. Zudem habe er vom AfD-Kreisverband den Auftrag erhalten, seine Partei bei der Wahl zu vertreten. Oehme hofft, dass am 11. Oktober auch die Chemnitzer zur Wahlurne gehen, die am 20. September nicht teilgenommen haben. Das sind mehr als 50 Prozent. Oehme war im ersten Wahlgang auf 12 Prozent der Stimmen gekommen.





