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Mammutprozess gegen Ärztin wegen falscher Corona-Atteste startet

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Vor dem Landgericht Dresden hat am Dienstag der Prozess gegen eine Ärztin aus Moritzburg begonnen. Die 66-Jährige soll während der Pandemie bundesweit falsche Corona-Atteste sowie Impfbescheinigungen ausgestellt und dadurch mehrere zehntausend Euro kassiert haben.

Die Polizei ermittelt seit über einem Jahr gegen die Frau, die der Reichsbürgerszene zuordnet wird und sich selbst als Angehörige des „Indigenen Volkes der Germaniten“ bezeichnet. Im Februar 2023 wurde die Allgemeinmedizinerin festgenommen und sitzt seitdem in U-Haft. Vor dem Frauengefängnis Chemnitz gab es wiederholt Proteste gegen die Inhaftierung.

Bei einer Razzia in 9 Bundesländern wurde im Juni 2023 umfangreiches Beweismaterial sichergestellt und von der Ermittlungsgruppe „Atteste“ der Dresdner Polizei ausgewertet. Nur einen Monat später wurde Anklage erhoben.

Der Prozess findet unter verschärften Vorkehrungen im Hochsicherheitsgerichtssaal des Oberlandesgerichts am Hammerweg statt. Hier wurde bereits gegen die „Gruppe Freital“ und der Juwelenraub vom Grünen Gewölbe verhandelt.

40 Verhandlungstage bis Juni 2024 sind zunächst angesetzt.