Holzdieb lässt hundertjährige Eichen von Firma fällen

Es war ein ungeheuerliches Kettensägen-Massaker im Auftrag eines unverschämten Holzdiebes. Die Opfer: Drei Eichen. Etwa 100 Jahre alt und mächtige 30 Meter hoch. Der Wert ihres Holzes: knapp 5.000 Euro. Der Verlust: Unersetzbar! 

Ein dreistes Ding

Mit viel Dreistigkeit hat ein junger Mann in Hainichen versucht, sich einen stattlichen Holzvorrat anzulegen. Doch seine kriminelle Forstwirtschaft flog auf. Der 20-Jährige hatte drei riesige Eichen fällen lassen - ohne auch nur einen Zweig davon zu besitzen! 

Ritzeratze, ritzeratze

Die riesigen Bäume standen nämlich auf dem Gelände eines Agrarbetriebs. Doch das kümmerte den frechen Kerl nicht. Er meldete sich bei einer Firma und hatte eine Bitte: „Ich habe da drei Eichen. Können Sie mir die fällen?“ Sein Ansinnen wurde positiv beschieden - und die Baumfäller rückten mit Kettensägen und Äxten an. Ritzeratze, ritzeratze ging es dann ganz schnell. Langsam kippte ein Stamm nach dem anderen erdwärts, prallte auf den Boden. Bumm. Aus. Vorbei. Tot.

Er hat noch mehr auf dem Kerbholz

Nachdem die Bäume leblos lang lagen, bekam der Chef der Agrargenossenschaft Wind von dem Eichen-Einschlag. Silvio Hainich: „Ich habe natürlich sofort die Polizei alarmiert, um wenigstens den Abtransport zu stoppen.“ Nicht nur das: Der gemeine Holzdieb hat ja schließlich noch mehr auf dem Kerbholz. Noch mehr? Silvio Hainich nickt: „Schon im September hat er auf unserem Gelände riesige Fichten umgelegt. Die wollte er letzte Woche abholen lassen.“

Sind ihm dabei die Eichen ins Auge gestochen?

Jedenfalls stoppten Polizisten den 20-Jährigen, als er mit seinem Auto den Tatort des Kettensägen-Massakers aufsuchte. Gründlich wie Beamte eben sind, fragten sie ihn auch nach einer Fahrerlaubnis. Doch die konnten ihnen der unverschämte Holzdieb nicht zeigen, weil er gar keine hatte. Das Ende der dreisten Holzfäll-Aktion fasst die Pressestelle nüchtern zusammen: „Gegen den deutschen Staatsangehörigen wird indes wegen Diebstahls sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt.“