Hilferuf an VW: Vorstand lehnt Kretschmers Plan ab
Ministerpräsident Kretschmer hat sich mit einem Brief an Volkswagen gewandt und darin eine Standort- und Jobgarantie für die sächsischen Werke gefordert. Doch der VW-Vorstand verweist auf den Kostendruck und lässt den Regierungschef abblitzen, schreibt das Handelsblatt.
Demnach hat Kretschmer zum Beispiel millionenschwere Forschungsaufträge verlangt, um die Gläserne Manufaktur in Dresden zum Wissenschaftsstandort umzubauen.
VW wiegelt ab und nennt stattdessen erstmals konkrete Folgen für den Standort: 135 Mitarbeiter sollen übrigbleiben, derzeit sind es noch 280.
Standorte ohne klare Perspektive
In Dresden läuft die Fertigung Ende 2025 aus, Zwickau droht die Verlagerung einiger Modelle an andere Standorte, für Chemnitz fehlen Zukunftsperspektiven nach dem Verbrenner.
Kretschmer kennt die Sorgen. Der CDU-Politiker schreibt, die VW-Sparpläne hätten „gravierende Auswirkungen“ auf die VW-Standorte im Freistaat und ihre Zulieferer. Für Sachsen brauche es daher dringend eine „Gesamtlösung“.
Das fordert der Regierungschef:
- Eine garantierte Mindestproduktion von 250.000 Fahrzeugen pro Jahr in Zwickau – realistisch sind für dieses Jahr eher um die 200.000 Autos.
- Die Sicherung aller 2000 Jobs im Motorenwerk Chemnitz.
- Den Aufbau eines Recycling-Zentrums mit rund 200 Stellen.
VW lehnte dem Handelsblatt gegenüber ein weiteres Statement mit Verweis auf die Vertraulichkeit des Austauschs ab. Ein Sprecher der sächsischen Staatskanzlei bestätigte dem Handelsblatt den Eingang des Antwortschreibens von VW und erklärte, man sei „weiter in konstruktiven Verhandlungen“. Mehr könne und wolle man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.