- Der Chemnitzer Weihnachtsbaum ist auch in diesem Jahr wieder der höchste in Sachen.
Groß, aber nicht schön genug
Der Chemnitzer Weihnachtsmarkt am Abend. Die Lichter sind an. Sie beleuchten die Buden, spiegeln sich auf dem feuchten Pflaster, bleiben an Jacken und Gesichtern hängen. Glühwein dampft, Gespräche ziehen über den Platz. In der Mitte steht der Weihnachtsbaum. Hoch, schlank, gleichmäßig geschmückt. Wer hier ist, sieht ihn sofort.
Ganz oben, Jahr für Jahr
Auch 2025 bleibt Chemnitz an der Spitze des sächsischen Baumrankings. 22 Meter und 76 Zentimeter misst der Weihnachtsbaum auf dem Markt. Vermessen wurde er am Donnerstag vom Ingenieurbüro Wuttke – nüchtern, präzise, mit moderner Lasertechnik. Damit liegt der Baum deutlich über dem Zweitplatzierten in Dresden. Dort bringt es der Baum auf 20,29 Meter. Annaberg-Buchholz folgt mit 18,53 Metern auf Platz drei.
Seit 2021 verteidigt Chemnitz damit ununterbrochen den ersten Rang. Vier Jahre, viermal ganz oben. Auch im Vergleich mit Berlin und Frankfurt liegt Chemnitz vorn – Städten, in denen Wuttke ebenfalls Büros betreibt.
Höhe ist nicht alles
Zum ersten Mal ging es in diesem Jahr nicht nur um Zahlen. Auch die Schönheit der Bäume wurde bewertet. Das Ergebnis fällt nüchtern aus: Prina und Grimma lagen vorn, Chemnitz landete im Mittelfeld. Der höchste Baum, aber nicht der schönste. Das ist kein Widerspruch, sondern eine Feststellung. Wer misst, muss auch vergleichen.
Abschied mit Maßband und Laser
Für Detlef Wuttke war diese Vermessung mehr als Routine. Es war seine letzte. Ab 2026 übergibt der Vermessungsingenieur die Weihnachtsbaumvermessung an die nächste Generation. Begonnen hatte alles 2009, mit einem Blick aus dem Bürofenster auf den Chemnitzer Weihnachtsmarkt. Aus einer spontanen Idee wurde eine feste Übung für die Auszubildenden – und eine Tradition, die Technik und Alltag miteinander verbindet.
Ein Baum außer Konkurrenz
Im Vergleich darf der Baum von Uli Hoeneß in Bad Wiessee nicht fehlen. Rund 30 Meter hoch, am Abend mit knapp 1000 Lämpchen beleuchtet, weithin sichtbar über den Tegernsee. Im offiziellen Ranking spielt er dennoch keine Rolle. Privatbaum. Außer Konkurrenz.
