- Am Rande des Sonnenbergs entsteht derzeit ein riesiges Wandgemälde. An einer Giebelwand an der Glockenstraße Ecke Dresdner Straße zeigt es den Chemnitzer Holocaust-Überlebenden Justin Sonder.
Graffiti mit Hintergrund! AKUT sprayt Justin Sonder
Haben Sie schon einmal erlebt, wie Kunst Geschichte zum Leben erweckt? In Chemnitz entsteht gerade ein beeindruckendes Beispiel dafür: An einer Giebelwand am Rande des Sonnenbergs erwacht der Holocaust-Überlebende Justin Sonder in einem überlebensgroßen Porträt zu neuem Leben. Es ist nicht einfach nur Farbe auf Putz – es ist ein Denkmal, eine Mahnung, ein lebendiges Stück Erinnerungskultur.
Kunst, die berührt
Das Wandgemälde ist Teil der Ausstellung Hallenkunst, die Ende August in der Chemnitzer Markthalle ihre Tore öffnet. Doch nicht nur dort entfaltet sich das kreative Spektrum: Zahlreiche Murals im öffentlichen Raum lassen die Stadt selbst zur Leinwand werden. Internationale Künstler aus Europa und den USA zeigen Werke, die von Street-Art, Illustration und Design bis hin zu Musik und Mode reichen. Über 5.000 Quadratmeter gefüllt mit Vielfalt, Visionen und Stimmen, die etwas zu sagen haben.
Ein Meister des Realismus – AKUT setzt Zeichen
Das Porträt von Justin Sonder stammt aus der Spraydose von Falk Lehmann – besser bekannt als AKUT. Der gebürtige Thüringer zählt zu den prägenden Figuren der deutschen Street-Art-Szene. Bereits in den 90er-Jahren brachte er mit seinen fotorealistischen Werken Farbe und Tiefe in das Grau der Städte. Als Mitbegründer des Kollektivs Ma’Claim wurde er international bekannt, später folgten Werke mit HERAKUT, die weltweit gefeiert wurden.
Ein Blick direkt ins Gewissen
Für AKUT ist das Porträt weit mehr als ein Abbild – es ist eine Erzählung in Farbe. Und in diesem Fall: ein kraftvolles Symbol gegen das Vergessen. Justin Sonders Augen blicken nicht nur von der Wand – sie schauen dem Betrachter direkt ins Gewissen.
