- In sicherem Abstand schauen sich die Menschen die eingestürzte Brücke an.
Fassungslosigkeit, Entsetzen: Reaktionen auf Brückeneinsturz
Die Fassungslosigkeit steht den Dresdnern ins Gesicht geschrieben. Nachdem Teile der Carolabrücke am frühen Mittwochmorgen gegen 3 Uhr einstürzten, konnten es viele einfach nicht glauben.
Zahlreiche Schaulustige versammelten sich am Elbufer, machten Bilder, beobachteten das Geschehen. Auch Reporterin Claudia Lord war vor Ort und hat sich umgehört.
„Wir waren auf dem Weg zur Arbeit und haben angehalten. Wir sind schockiert, wie so etwas passieren kann, weil solche Bauwerke müssen doch überprüft werden!“, sagte uns ein Dresdner. Eine andere Frau zeigte sich schockiert: „Das ist der tägliche Weg für Tausende Dresdner, der jetzt einfach weggebrochen ist“.
In allem waren sich die Beteiligten einig: Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Mehr Infos in unserem Artikel „Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende“.
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Statement von Oberbürgermeister Dirk Hilbert
Oberbürgermeister Dirk Hilbert befand sich zum Zeitpunkt des Einsturzes in Magdeburg. Dort wollte er am Mittwoch an der 65. Oberbürgermeisterkonferenz der ostdeutschen Städte im deutschen Städtetag teilnehmen. Nachdem er von dem Einsturz erfuhr, kehrte er umgehend in die sächsische Landeshauptstadt zurück.
Hilbert: "Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist. Ich danke den Einsatzkräften und zuständigen Behörden für ihr schnelles und umsichtiges Agieren. Jetzt gilt es im ersten Schritt vor allem sicherzustellen, dass ein mögliches Hochwasser an der Elbe mit Blick auf die Trümmerteile keine Gefahren für Menschen oder andere Bauwerke mit sich bringt. Daran arbeiten wir mit Hochdruck und dies hat oberste Priorität. Parallel dazu gilt es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehen wird.
Ministerpräsident Kretschmer: „Habe Gänsehaut“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigte sich erleichtert, dass beim Einsturz der Dresdner Carolabrücke keine Menschen zu Schaden kamen. "Es ist glimpflich abgegangen", sagte er bei einer Veranstaltung in der Landeshauptstadt. Es sei nicht auszudenken, wenn es am Tag passiert, Straßenbahn und Autos auf der Brücke gewesen wären. Er habe "richtig Gänsehaut" bei "dieser schrecklichen" Vorstellung.
Die Katastrophe müsse nun ausgewertet und geklärt werden, was die Ursache war. Da vertraue er auf die Stadt. "Und dann überlegen wir gemeinsam, wie die Brücke schnell wieder aufgebaut werden kann." Die Pfeiler stünden ja noch, "es ist kein Hexenwerk, eine neue Brücke drüberzulegen" - die Frage sei nur, wie lange das dauert.
Landtagspräsident Rößler: Wie konnte das passieren?
Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler bezeichnete den Einsturz als unerklärlich. "Ich hab' das nicht geglaubt heute früh, als man mir das gesagt hat", sagte er bei einem Besuch vor Ort. Rößler ließ sich dort am Vormittag von den Einsatzkräften über den aktuellen Stand informieren.
Es sein ein großes Glück gewesen, dass niemand zu Schaden kam, sagte er, und sprach ein Lob für die Einsatzkräfte aus. Als Ingenieur sei ihm unerklärlich, wie der Einsturz trotz lückenloser Kontrollen habe passieren können. "Ich kann mich noch erinnern, als Schüler, als die Brücke eingeweiht worden ist", erzählte Rößler.



