Falsche Corona-Atteste: Razzia in 9 Bundesländern
Im Rahmen der Ermittlungen gegen eine Allgemeinmedizinerin aus dem Raum Dresden wurden weitere Durchsuchungen in acht Bundesländern durchgeführt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg und Hessen wurden am Dienstag 142 Objekte durchsucht. Zwei waren es laut Staatsanwaltschaft Dresden in Sachsen. Mit 131 die meisten Objekte wurden in Bayern durchsucht.
Bei der Razzia wurden über 170 unrichtige Gesundheitszeugnisse sichergestellt. Die beschuldigte Ärztin soll während der Corona-Pandemie Gefälligkeitsatteste ausgestellt und dafür mindestens 60.000 Euro kassiert haben. Gegen die Frau wurde im Februar 2023 Haftbefehl erlassen. Sie sitzt im Frauengefängnis Chemnitz ein. Wir haben über den Fall berichtet.
An den Durchsuchungsmaßnahmen waren 364 Polizeibeamte beteiligt.
Die Auswertung des sichergestellten Beweismaterials wird durch die Ermittlungsgruppe „Atteste“ der Polizeidirektion Dresden erfolgen, die derzeit aus sieben Beamten besteht. Die Ermittlungsgruppe wird auch die Bearbeitung der vielen Folgeverfahren wahrnehmen, die gegen die Inhaber der Atteste wegen des Verdachts der Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse sowie gegen die Organisatoren der Sammeltermine wegen des Verdachts der Beihilfe zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse zu führen sind.
