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  • Die Angeklagte auf dem Weg zur Haftrichtervorführung (rechts im Bild).

Falsche Corona-Atteste: Anklage gegen Ärztin

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Gegen eine Ärztin aus dem Raum Dresden, die in der Corona-Pandemie falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben soll, ist Anklage erhoben worden. Das hat die Staatsanwaltschaft Dresden mitgeteilt. Der 66-Jährigen wird das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in 549 Fällen vorgeworfen, wobei sie in 188 Fällen gewerbsmäßig gehandelt haben soll.

Sie soll, seit Beginn der Pandemie gewerbsmäßig Gefälligkeitsatteste ausgestellt haben. Sie habe  Menschen pauschal und unrechtmäßig vom Tragen von Masken befreit und ein unbegrenztes Impfverbot aus medizinischen Gründen bescheinigt. Auch PCR-Nachweise und Schnelltestnachweise wurden demnach ausgestellt. Dafür verlangte sie ein Entgelt von mindestens 25 Euro.

Für die angeklagten Taten soll die Ärztin fast 30.000 Euro eingenommen haben.

Die Allgemeinmedizinerin, die der Reichsbürger- bzw. Selbstverwalterszene zugeordnet wird und sich selbst als Angehörige des „Indigenen Volkes der Germaniten“ bezeichnet, befindet sich seit Februar 2023 in Untersuchungshaft. Wir haben darüber berichtet.

In dem Fall wird schon länger ermittelt. So hatten Ende September vergangenen 2022 mehr als 200 Polizisten 84 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Im Juni gab es weitere Durchsuchungen in neun Bundesländern.