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  • Polizisten durchsuchten mehrere Wohnungen im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die Gruppe "Chemnitz Revolte".

Erneute Razzia gegen Revolte Chemnitz

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Das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei hat am Donnerstag (21. August) mehrere Wohnungen im Neonazi-Millieu durchsucht. Die Razzia steht im Zusammenhang mit einem Angriff von Mitgliedern der Gruppe „Chemnitz Revolte“ im Januar auf Besucher einer Bar in der Zöllnerstraße. Damals waren rund 20 Personen auf Gäste losgegangen. Zwei Männer wurden attackiert, einer verletzt. Ein Polizeiwagen näherte sich, die Täter flüchteten. Noch in derselben Nacht nahm die Polizei sieben Verdächtige fest.

Fünf Jugendliche im Visier

Diesmal richteten sich die Durchsuchungsbeschlüsse gegen fünf Jugendliche aus Chemnitz und Burgstädt. Die Beschuldigten sind zwischen 16 und 18 Jahre alt. Sie sollen mehrheitlich zur Gruppe Chemnitz Revolte gehört haben. Ermittler stellten mehrere Mobiltelefone sicher, außerdem zwei Schlagstöcke und Sturmhauben. Festnahmen gab es nicht. Unterstützt wurden die Beamten von der sächsischen Bereitschaftspolizei. Insgesamt waren rund 40 Kräfte im Einsatz.

Ermittlung gegen 14 Tatverdächtige

Inzwischen sind 14 Personen zwischen 15 und 21 Jahren zweifelsfrei als Tatverdächtige identifiziert. Die Kriminalpolizei hat dutzende Zeugen befragt, zum Teil mehrfach. Auch knapp 30 Datenträger wurden ausgewertet, um Tatbeteiligungen gerichtsverwertbar nachweisen zu können.

Die „Chemnitz Revolte“

Die Gruppierung, die sich im Sommer 2024 gebildet hatte, tritt inzwischen nicht mehr als organisierte Einheit auf. Ermittler führen das auf den hohen Druck zurück. Neben der Strafverfolgung setzten sie auf Aufklärungsgespräche mit mehr als 20 Jugendlichen und Angehörigen. Dabei wurden auch Kontakte zu Aussteigerprogrammen vermittelt. Ziel sei es, zu verhindern, dass sich eine verfassungsfeindliche und gewaltbereite Szene weiter verfestigt.