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Eine Moschee für Dresden: Protest und Gegenprotest

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In der Dresdner Innenstadt ist für den Freitagabend eine Demonstration angekündigt, die sich gegen den Bau einer Moschee in der Johannstadt richtet. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die radikal-islamistische Muslimbruderschaft dort Fuß fassen könnte.

Der Imam des Kulturzentrums, auf dessen Grundstück die Moschee gebaut werden soll, wurde vom Verfassungsschutz wegen seiner Nähe zu der Brüderschaft beobachtet. Die Sicherheitsbehörden warnten schon vor Jahren vor dem deutschen Ableger der Muslimbrüder. Von der Islamisten-Bewegung gehe mittelfristig eine Gefahr für die Demokratie aus, mahnen die Experten. 

Die Stiftung Frauenkirche hat aufgrund der Anti-Islam-Demo am Freitag zu Gegenprotest aufgerufen. Sie will ein Zeichen für Glaubensfreiheit setzen. Die Frauenkirche solle außerdem nicht als Anti-Islam-Kulisse missbraucht werden, heißt es in dem Aufruf.

Die Demo der Moschee-Gegner startet 18:30 Uhr auf der Comeniusstraße und soll zum Neumarkt führen. Aufgerufen hat die rechte Splitterpartei der „Freien Sachsen“. Die „Initiative Dresden gegen Moschee - (Neu)Bau“ plant bereits ab Mittag eine Protestaktion direkt an der Marschnerstraße. 

Die Moschee soll in Johannstadt an der Marschnerstraße gebaut werden. Im Gebetsraum soll es den Plänen zufolge Platz für rund 300 Muslimen geben. Das Marwa Elsherbiny Kultur- und Bildungszentrum stößt im bisherigen Flachbau an der Marschnerstraße an seine räumliche Grenzen. Die Pläne für den Neubau wurden im Juni vor der Gestaltungskommission präsentiert. Ob das Projekt genehmigt wird, ist noch offen.