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  • Gemeinsam mit dem Musiker, Komponisten und Sounddesigner Jonas Urbat begibt sich das Orchester unter der Leitung von GMD Benjamin Reiners auf eine klangliche Entdeckungsreise in die verborgenen Welten der Chemnitzer Industrie.

Dieser Mann macht richtig Lärm bei den Philharmonikern

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Wer sagt, dass Industrie nicht schön klingen kann? Heute und morgen zeigt die Robert-Schumann-Philharmonie, was passiert, wenn man Musik und Maschinen miteinander reden lässt. Benjamin Reiners, der neue Generalmusikdirektor, steht am Pult – und zwischen Schraubstock und Streicherklang. Gemeinsam mit dem Soundtüftler Jonas Urbat beantwortete er die Frage: Wie klingt eigenlich Chemnitz?

Urbat sammelte Töne, wo sonst gearbeitet wird: im Hallenhall, im Schlag der Pressen, im Rauschen der Stadt. Daraus entsteht das 3. Sinfoniekonzert, ein Stück, das keine Grenzen kennt. Klassik trifft Kabel, Tradition trifft Taktgefühl. Das Werk „Sonic Tales of Industry“
für Orchester, Maschinen und Live-Elektronik entstand in Kooperation mit dem Industriemuseum Chemnitz

Und irgendwo dazwischen klingt Chemnitz selbst – laut, lebendig, ein bisschen rostig vielleicht.

Zwischen Horn und Hochofen

Reiners ist erst kurz im Amt, aber still steht er selten. Erst neulich ließ er seine Musiker mitten unter die Zuschauer treten – Mozart zum Mitatmen. Jetzt also Werkhalle im Konzertsaal. Jonas Urbats neue Komposition ist eine Hommage an die Stadt, an ihre Menschen und Maschinen. Eine Musik aus Schraubenschlüsseln, Erinnerung und Strom.

Von Schumann bis Schostakowitsch

Nach all dem industriellen Herzklopfen kommt die Klassik zurück – Schumanns Konzertstück für vier Hörner bläst den Saal frei. Danach wird’s ernst: Schostakowitschs 11. Sinfonie, ein klingendes Mahnmal. 1905, Russland, Militär gegen Volk – Reiners zieht große Bögen. Und doch schwingt auch hier das Heute mit: der Ton, der Widerhall, die Frage nach Freiheit.

Karten, Klang, Chemnitz

Zwei Abende, ein Erlebnis. Heute, 19.30 Uhr, und morgen, 19 Uhr, in der Stadthalle Chemnitz. Karten gibt’s zwischen 21 und 36 Euro, telefonisch unter 0371 4000-430 oder online unter www.theater-chemnitz.de und an der Abendkasse.