Chemnitzer Forscher machen die S-Klasse leichter
Mercedes Benz setzt bei seiner aktuellen S-Klasse auf Leichtbausysteme der Chemnitzer Uni. Die Forscher der TU haben mit dem Fahrzeughersteller ein neuartiges Faserverbundsystem entwickelt, dass in den Autos gleich drei Mal zum Einsatz kommt: in den Kartentaschen der Türverkleidungen, der Hutablage sowie im Lehnenspannteil des Sitzes.
Gegenüber herkömmlichen Bauteilen werden damit bis zu 50 Prozent Gewicht eingespart. Weil die Uni teilweise auch recyceltes Material verwendet, sind die Leichtbausysteme auch besonders nachhaltig.

Das speziell für das Interieur der S-Klasse erarbeitete Material besteht aus drei zusammengefügten Komponenten: zwei dünnen Deckschichten und einem besonders leichten Kern. Sandwich-Verbund nennt sich dieses Prinzip. Im Falle des Mikrosandwichs von Mercedes-Benz handelt es sich um einen Schaumkern, der bereits teilweise aus recyceltem Polyethylenterephthalat besteht. Die Deckschichten sind aus hybriden glas- oder naturfaserverstärkten Vliesstoffen.
Verbunden werden diese Einzellagen durch eine Schmelzklebefolie oder durch eine mechanische Vernadelung, deren Funktionsprinzip dem des Klettverschlusses ähnelt: Zahlreiche Einzelfasern aus den Decklagen durchdringen den Kern, verankern sich in der jeweils gegenüberliegenden Deckschicht und bilden so eine feste Verbindung.
