- Ähnlich wie bei dieser Brücke soll die Carolabrücke auf Pontons (schwimmende Schiffe) gehoben und dann seitlich ans Ufer gefahren werden, um dort rückgebaut zu werdenb
Abrissplan steht! Carolabrücke soll im Juni verschwinden
Die teilweise eingestürzte Carolabrücke in Dresden soll mit einem speziellen Abbruchverfahren innerhalb kürzester Zeit komplett verschwinden. Das haben Oberbürgermeister Dirk Hilbert und die neu beauftragte Baufirma Hentschke am Dienstag angekündigt.
Die noch stehenden Brückenzüge sollen im Juni mit schwimmenden Pontons um etwa 20 Zentimeter angehoben, voneinander getrennt und zu beiden Elbufern ausgeschwommen werden. Dort können sie dann bis Ende diesen Jahres demontiert werden. Ein ähnliches Verfahren war beim Bau der Waldschlößchenbrücke angewendet worden. Das Mittelteil wurde damals „eingeschwommen“. Nun soll das Ganze bei der Carolabrücke rückwärts passieren. Das zeigt unser Video (siehe unten).
Zuvor soll eine zusätzliche Stützkonstruktion unter die Brücke gebaut werden. Dann wird zuerst der Brückenzug A demontiert, danach Zug B. Eine „herausfordernde Ingenieursaufgabe“, so Thomas Alscher, Geschäftsführer von Hentschke Bau aus Bautzen, die den Auftrag für den Rückbau bekam. Die Firma war bereits bei der Sanierung der beiden Brückenzüge beteiligt. „Das tut weh (jetzt die Brücke wieder abreißen zu müssen, d.R.), denn niemand hätte sich so einen Zusammenbruch vorstellen können.“ Dafür sei man jetzt umso mehr mit dem Aufbau der Brücke vertraut, was beim Rückbau helfe.
Entscheidend ist auch der Wasserstand der Elbe. Der sollte fürs Ausschwimmen der je 64 Meter langen Brückenteile bei rund 1,50 m liegen.
Der Zeitplan
Derzeit sondiert der Kampfmittelbeseitigungsdienst das Elbufer nach weiteren Weltkriegsbomben. Am 17. März soll der Rest der Baustraße, die noch auf der Altstädter Seite wegen erneuter Bombenfunde in der Elbe liegt, rückgebaut werden. Die Vorbereitungen und das Errichten Hilfsstützen unter der Brücken ( bevor sie angehoben werden kann) wird neun Wochen dauern. Der eigentliche Aushub der Brücke - dafür wird vorab die Verbindung zu den Pfeilern zersägt - dauert nur ein bis zwei Wochen und soll im Juni stattfinden.
Ziel ist es, dass die Schifffahrtsrinne bis zum Sommer wieder komplett frei ist und dazwischen auch nur für bis zu einer Woche jeweils gesperrt werden muss, so die Stadtverwaltung. Das habe „der tschechische Verkehrsminister, der Ende Januar in Dresden zu Besuch war, uns noch mal eindeutig ins Stammbuch geschrieben“, so OB Dirk Hilbert. Das Stadtoberhaupt zeigte sich auch enttäuscht, dass vom Bund bisher keinerlei Hilfe in Sachen Brückenabbruch oder Neubau kam. Man habe bisher nur 400.000 Euor für Materialuntersuchungen in Aussicht gestellt bekommen. Das Ponton-Verfahren wird nach Angaben der Stadt rund 18 Millionen Euro kosten. Wie das finanziert wird, wird Teil der Haushaltsverhandlungen sein.
Audio:
Ähnliches Verfahren wie beim Bau der Waldschlößchenbrücke
Die Waldschlößchenbrücke wurde damals "eingehoben" bzw. "eingeschwommen". Das Verfahren ist hier im Video der Landeshauptstadt Dresden zu sehen. Wir haben den Film (Quelle LHD Dresden) rückwärts laufen lassen, damit sichtbar wird, wie das "Ausheben" der Brückenteile funktionieren könnte.

