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Brückenteil sollte 2025 saniert werden

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Hat die Stadt zu lange mit der Brückensanierung der 53 Jahre alten Carolabrücke gewartet? Der am Mittwoch eingestürzte Brückenzug, auf dem die Straßenbahngleise liegen, sollte Anfang 2025 saniert werden. Dafür waren rund 8,4 Millionen Euro veranschlagt. Das geht aus Angaben der Stadt auf eine Anfrage der Linken hervor.

Die rund 400 Meter lange Brücke besteht aus insgesamt drei Brückenzügen, die durch sogenannte Querriegel miteinander verbunden sind. Eingestürzt ist ein großer Teil des Brückenzuges C, auf dem die Straßenbahn fährt. Die beiden anderen Züge wurden in den vergangenen Jahren saniert, die Brücke erst im März 2024 wieder vollständig für den Verkehr freigegeben. 

Insgesamt plante die Stadt den Angaben zufolge mit Kosten von rund 20,7 Millionen Euro für die Sanierung der Carolabrücke. Die Querung ist mit der Bundesstraße B 170 sowie Straßenbahn und Radweg eine der wichtigsten Elbquerungen der Stadt. Sie verbindet das Regierungsviertel mit der Altstädter Seite und wurde im Jahr 1971 als Spannbetonbrücke fertiggestellt. Ein Teil der Carolabrücke ist in der Nacht teilweise in die Elbe gestürzt. Nach Angaben der Feuerwehr Dresden geht es um eine Länge von 100 Metern.

Nach einer Verkehrszählung vom September 2023 fuhren täglich 27.100 Fahrzeuge über die Brücke, wie aus Unterlagen der Stadt hervorgeht. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass zu diesem Zeitpunkt wegen einer Sanierung ein Brückenzug gesperrt war. Im September 2022 waren 31.300 Fahrzeuge pro Tag gezählt worden.Ende August zogen tausende Feierlustige noch bei der Tolerade über die Brücke. Nicht auszudenken, welche Katastrophe Dresden da erspart blieb. Nach Angaben der Feuerwehr gab es keine Verletzten bei dem Brückeneinsturz (mit dpa).

 

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Holger Kalbe, Experte für Brückenbauten bei der Landeshauptstadt Dresden, hat einen ersten Verdacht, was zum Einsturz geführt haben könnte