- Der Manul stammt aus Gegenden, in denen selbst die Kälte eine Jacke braucht. Zentralasien. Steppe. Gebirge.
Bob, der Holländer: Sein Auftrag sind Manul-Minnis
Natürlich, er guckt ein wenig mürrisch. Aber wer will es Bob, dem stolzen Manul-Kater, verdenken. Anfang Dezember wurde er aus dem beschaulichen ZieZoo in Volkel, nordöstlich von Eindhoven, nach Chemnitz gebracht. Aber wenn er wüsste, was ihn hier erwartet, würde er vor Liebe schnurren. Denn schon bald bekommt er ein echtes Kätzchen an die Seite. Eine Manul-Mietze kommt aus Italien – bella donna – und soll mit Bob für viele Kätzchen sorgen.
Sein Auftrag: Liebe
Das wird ein einziges Fauchmiau im Tierpark, bei dem sich das verhinderte Maskottchen Anatoli oder Winzling Williamsi, der himmelblaue Zwergtaggecko, verschämt die Öhrchen zuhalten werden. Denn Bob, der Holländer, wird in Sachen Liebe Gas geben. Schließlich ist er ein stolzer Mongolischer Manul, führt den lateinischen Namen Otocolobus manul manul und wird auch Pallaskatze genannt.
Noch ist chillt der Kater
Bislang glänzt er aber nicht durch übermäßige Aktivität. Wie in der freien Wildbahn. Manule können mehrere Stunden damit verbringen, sich auszuruhen oder zu putzen, um Energie für die abendlichen Jagden zu sparen. Ein echter Faulpelz also.
Fern der Heimat
In seiner Heimat, den weiten Steppen und Gebirgen Zentralasiens, lebt der Manul dort, wo andere Katzen längst umgedreht hätten. Bis zu 5000 Meter hoch, eisiger Wind, Schnee, keine Gemütlichkeit. Sein dichtes Fell ist kein Modeaccessoire, sondern eine Lebensversicherung. Manul-Fell ist Überlebenskunst.
Und doch ist diese Katze bedroht. Nicht, weil sie zu langsam wäre oder zu vorsichtig, sondern weil ihre Welt kleiner wird. Pfeifhasen und Murmeltiere, seine wichtigsten Mahlzeiten, verschwinden. Sie werden bejagt, vergiftet, ausgerottet.
Der Plan: Manul-Minis
Schon seit 2015 lebt diese Art im Tierpark Chemnitz. Mehrfach gab es dort schon Nachwuchs. Und nun setzt man auf Bob, den Holländer, und darauf, dass er der italienischen Mietze ein Liebes-Miau in die rundlichen Öhrchen schnurrt. Auf dass bald viele Manul-Minis in Chemnitz – wenn auch ein wenig mürrisch wie Papa Bob – in die Sonne blinzeln.
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