- Für uns war es eine große Herausforderung, die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zu finden. Und da will ich nochmal einen ganz großen Dank an die Chemnitzerinnen und Chemnitzer aussprechen“, sagte Wahlleiter Burghart.
Alexander Gauland gewinnt die Wahl in Chemnitz
Alexander Gauland (AfD) hat die Bundestagswahl im Wahlkreis 161 Chemnitz mit deutlichem Vorsprung für sich entschieden. Der frühere Parteivorsitzende der AfD erhielt 32,2 Prozent der Erststimmen und setzte sich damit deutlich von seinen Mitbewerbern ab. Nora Seitz (CDU) kam auf 21,4 Prozent, während Detlef Müller (SPD) mit 16,7 Prozent auf Platz drei landete. Auch bei den Zweitstimmen hatte die AfD die Nase vorn. 32,65 Prozent der Wählerinnen und Wähler entschieden sich für die Partei. Die CDU erreichte 19,43 Prozent, die Linke 12,23 Prozent, die SPD 11,1 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) 10,75 Prozent.
Die Christdemokratin Nora Seitz schaffte es über die Landesliste ihrer Partei ebenfalls den Bundestag.
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Hohe Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung lag mit 79,06 Prozent deutlich über dem Niveau der Bundestagswahl 2021 (74,57 Prozent). Insgesamt waren 183.295 Chemnitzerinnen und Chemnitzer wahlberechtigt. Wahlleiter Ralph Burghart betonte die hohe Beteiligung: „Die Wahlbeteiligung lag in Chemnitz, so wie es bundesweit war, deutlich höher. Wir haben 79 Prozent Wahlbeteiligung gehabt in diesem Jahr gegenüber knapp 75 Prozent bei der Bundestagswahl 2021.“
Reibungsloser Ablauf dank Ehrenamtlicher
Die Organisation der Wahl stellte die Verantwortlichen vor Herausforderungen. „Für uns war es eine große Herausforderung, die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zu finden. Und da will ich nochmal einen ganz großen Dank an die Chemnitzerinnen und Chemnitzer aussprechen“, sagte Wahlleiter Burghart. Dass die Auszählung bereits um 21 Uhr abgeschlossen war, sei ein Zeichen für das große Engagement der Helferinnen und Helfer.
Unterschiedliche Trends in den Stadtteilen
Bei der Bundestagswahl 2025 in Chemnitz konnte die AfD in den meisten Stadtteilen als stärkste Kraft hervorgehen und erzielte vielerorts über 30 Prozent der Zweitstimmen. In einigen Stadtteilen, wie Mittelbach, Klaffenbach oder Harthau, lag ihr Stimmenanteil sogar über 40 Prozent. Die CDU erreichte in vielen Stadtteilen solide zweistellige Ergebnisse, meist zwischen 15 und 27 Prozent, mit besonders starken Werten in Vierteln wie Adelsberg und Rabenstein.
Die LINKE schnitt insbesondere in Stadtteilen wie Kaßberg, Zentrum und Sonnenberg gut ab und erreichte dort bis zu 20,4 Prozent. Die SPD bewegte sich meist im Bereich von 9 bis 14 Prozent, mit Höchstwerten in Yorckgebiet und Altendorf. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erzielte in Chemnitz ebenfalls beachtliche Ergebnisse zwischen 9 und 14 Prozent und war insbesondere in traditionell linken Hochburgen wie Hutholz, Markersdorf und Helbersdorf erfolgreich. Die Grünen kamen insgesamt nur auf einstellige Werte, erzielten aber auf dem Kaßberg mit 13 Prozent ihr bestes Ergebnis. Die FDP lag mit Werten zwischen 2 und 5 Prozent insgesamt im hinteren Feld.
Die Wahlbeteiligung war insgesamt hoch, insbesondere in Stadtteilen wie Adelsberg (89,5 Prozent), Euba (89,0 Prozent) und Erfenschlag (89,9 Prozent). Die niedrigste Beteiligung wurde hingegen in Morgenleite (66,0 Prozent) und Hutholz (69,6 Prozent) verzeichnet. Besondere Muster zeigten sich in einzelnen Stadtteilen: Während auf dem Kaßberg und in der Innenstadt die LINKE, die Grünen und die SPD vergleichsweise gut abschnitten, erzielte die AfD in Stadtteilen wie Einsiedel, Mittelbach und Wittgensdorf mit über 40 Prozent ihre höchsten Ergebnisse.
So lief es 2021
Ein Blick auf die vergangenen Bundestagswahlen zeigt deutliche Veränderungen in der Wählergunst. 2021 lag die SPD mit 25,1 Prozent der Erststimmen vorn, gefolgt von der AfD mit 21,9 Prozent. Die CDU kam damals auf 18,5 Prozent, die Linke auf 10,9 Prozent und die FDP auf 10 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen war 2021 die SPD mit 23,4 Prozent führend, während die AfD 21,6 Prozent und die CDU 14,8 Prozent erreichten. Die abschließende Feststellung des Wahlergebnisses erfolgt am 3. März in einer öffentlichen Sitzung des Kreiswahlausschusses im Chemnitzer Rathaus. Detaillierte Ergebnisse aus den einzelnen Stadtteilen sind unter www.chemnitz.de/bundestagswahl abrufbar.
